New Work Unternehmen: Das Führungsmodell der Zukunft?

Unsere Geschäftswelt befindet sich in einem gravierenden Wandel: Neben der Digitalisierung, die unseren Arbeitsalltag immer stärker verändert, stehen viele Unternehmen auch vor der Herausforderung, mit den ganz neuen Bedürfnissen und Motiven ihrer Mitarbeiter umzugehen. Besonders aus der jungen Generation möchte kaum noch jemand „Arbeitnehmer“ sein, der gegen gute Bezahlung „Dienst nach Vorschrift macht“ – Die Menschen möchten als ganzes wahrgenommen werden, einen sinnvollen Beitrag leisten und sich am Arbeitsplatz selbst verwirklichen. Die New Work Ansätze bieten hier gute Lösungen für Unternehmen, um mit den neuen Gegebenheiten intelligent umzugehen.

Wie funktioniert New Work im Unternehmen?

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, New Work Ansätze im Unternehmen zu integrieren. Angefangen bei Mitgestaltungsmöglichkeiten der Mitarbeiter und „Work-life-Blend“, über Soziokratie und Holokratie  bis hin zum evolutionären Unternehmen. Der New Work Gedanke beinhaltet im Wesentlichen: 

  • Ganzheitlichkeit – der Mensch wird als Ganzes gesehen, nicht als „Arbeiter“
  • Eigenverantwortung jedes Einzelnen
  • Stärkenorientiertes, selbstmotiviertes Arbeiten im Sinne der gemeinsamen Vision 
  • Gemeinsames, gleichberechtigtes Entscheiden

Die Besonderheit beim New Work Ansatz ist, dass es kein Reglement und keine vorgegebene Struktur gibt, wie er umgesetzt wird. Lediglich werden gewisse Formen festgelegt- beispielsweise gibt es in der Holokratie keine Hierarchien mehr, sondern Arbeitskreise, in denen jeder Teilnehmer über die gleiche „Autorität“ verfügt. 

New Work setzt voraus, dass die Mitarbeiter über die nötigen Skills verfügen (beispielsweise über Methoden zur gemeinschaftlichen Entscheidungsfindung), eigenverantwortlich Arbeiten und dass sich die vormals Führungskräfte in der Gleichberechtigung gut einordnen können.

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Welche Vorteile entstehen durch die neuen Ansätze?

Jedes hierarchisch geführte Unternehmen ist an bestimmte Wachstumsgrenzen gebunden. Allein schon deshalb, weil Entscheidungen immer „von unten nach oben“ angefragt und dann wieder zurückgespielt werden müssen. Da die Zeit und Energie der Entscheider begrenzt ist, ist auch das Wachstum des Unternehmens begrenzt. Zudem sind Beschlüsse oft mühsam und zeitaufwendig, weshalb die Organisation viel langsamer auf Marktveränderungen reagieren kann und neue Ideen weniger schnell verwirklicht werden können. Mit New Work fallen diese Begrenzungen weg. Entscheidungen und neue Ideen werden in kleinen Teams getroffen, so können sie schnell entwickelt und verabschiedet werden. Dadurch werden die Führungskräfte des Unternehmens entlastet und ersparen sich viele Stunden für langwierige Meetings. Zudem sind die Ideen und Lösungen der Teams meist viel treffender und wirkungsvoller – viele kreative Köpfe finden schließlich bessere Lösungen, als ein Einzelner.

Durch die Eigenverantwortung und gezielten Einsatz ihrer persönlichen Stärken, hat jeder Mitarbeiter das Gefühl, ein wichtiger Teil von „etwas Tollem“ zu sein. Die Begeisterung und Motivation im Team erhöht sich so automatisch. Dadurch, dass jeder Mitarbeiter seine eigene, individuelle „Note“ wirksam ins Unternehmen trägt, gewinnt das Unternehmen enorme Strahlkraft durch seine Individualität. Die Organisation wird so unkopierbar und zieht durch Sogwirkung ganz natürlich gute Bewerber und Kunden an.

Welche Voraussetzungen müssen für New Work gegeben sein?

Um New Work erfolgreich im Unternehmen umzusetzen, braucht es zunächst ganz bewusste Innenarbeit. Für die Geschäftsführer und Führungskräfte bedeutet das zunächst einmal, alle Ängste (Verlust von Macht, Status und Kontrolle) zu erkennen und aufzulösen. Für die wirksame Integration von New Work ist es auch entscheidend, dass der eigene Wert nicht durch harte Arbeit und Leistung definiert wird. Ein Anzeichen hierfür, wäre z.B. die permanente Überforderung der Mitarbeiter und Führungskräfte.

Indem die Führungsriege lernt loszulassen und zu vertrauen, gewinnen sie die nötige innere Sicherheit und Stabilität, um auch den Mitarbeitern die Ängste zu nehmen. Dann können sie die Teams stärken und dazu ermutigen, eigenverantwortlich zu Denken und gute Entscheidungen zu treffen, natürlich stets im Sinne der gemeinsamen Vision. 

Für Führungskräfte wird es immer wichtiger, im Team „Mentor und Coach“ zu sein, anstatt Autoritätsperson – Nicht nur bei der Umstellung auf New Work!

Denn die Menschen der jüngeren Generationen sind durch Geld und Autorität nicht mehr steuerbar. Leader müssen heutzutage neue Wege finden, um mit Sog anstatt mit Druck zu führen. 

Das setzt voraus, dass die Führungskräfte selbst zu einem gewissen Grad entwickelt sind und immer wieder den Mut haben, alte Strategien loszulassen um über sich selbst hinauszuwachsen.

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1 Kommentar
  1. Christian Böhm
    Christian Böhm sagte:

    Danke für die wertvollen Inspirationen. Eine wertschätzende und damit auch gewinnbringende Zusammenarbeit beginnt, wenn man nicht mehr an Symptomen rumdoktert und versucht Menschen zu verändern oder gar zu manipulieren. Das erkennen auch immer mehr Unternehmer in der „Old Economy“ – also in ganz traditionellen, eher hierarchisch geführten Familienunternehmen. Ein tolles Beispiel habe ich letzhin gefunden. Die Beutlhauser Gruppe.

    Aus dem Artikel:
    „Alles, was Sie brauchen, ist Mut“

    Interview „Wir haben uns vorgenommen, alles, was unsere Entwicklung hemmt, abzuschaffen.“ Das sagt Oliver Sowa, Geschäftsführer der Beutlhauser Gruppe. Im Interview beschreibt er, wie sich das Unternehmen vom Kopf auf die Füße gestellt hat. Mit einem Ziel: „Wir wollen den Menschen ein Spielfeld eröffnen, auf dem sie sich frei bewegen können.“

    ….

    Entscheidend war der Blick in den Spiegel. Wir drei mussten uns eingestehen, dass wir das, was war, verursacht hatten. Und dass wir deswegen auch diejenigen sein mussten, die die Blockaden lösen. Wir hatten die Schuld immer bei anderen gesucht, bei den MitarbeiterInnen, den Lieferanten, bei wem auch immer. Aber für 80 bis 90 Prozent der Dinge waren wir selbst verantwortlich. Das war für uns die Erkenntnis schlechthin.

    Den Artikel kann ich nur empfehlen:
    https://newmanagement.haufe.de/organisation/interview-mit-oliver-sowa

    Auch hier die Erkenntnis: New-Work geht nur, wenn man mit der Innenarbeit anfängt..in den Spiegel schaut…

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